Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Lörrach-Steinen
 

Geschichte der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Lörrach-Steinen

Im Juni 1945 machten sich ca. 400 Angehörige der Ev.-Luth. Gemeinde in Tetschen-Bodenbach – heute Děčín – unter der Führung von Pfarrer Präger und Pfarrer Reinhardt auf den Weg, die sowjetische Besatzungszone zu verlassen.
Unter großen Entbehrungen, größtenteils zu Fuß, erreichten sie Ende August das Nördlinger Ries. Die Flüchtlinge wurden auf die Dörfer verteilt.  Die Konflikte mit der dortigen Bevölkerung und der Arbeitsmangel machten ihnen schwer zu schaffen.

Pfarrer Präger machte sich 1949 auf den Weg nach Südbaden. Dort hatte er Kontakt mit dem damaligen badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb. Dieser gab ihm den Rat, mit seinen Schützlingen in den Landkreis Lörrach zu ziehen, dort gab es genügend Arbeitsmöglichkeiten.

Der Gruppe von Pfarrer Präger schlossen sich auch Flüchtlinge aus der Batschka (heute Serbien) an. Gemeinsam erreichten sie Herten und wurden von dort auf verschiedene Dörfer im Kreis Lörrach verteilt.

Pfarrer Präger hatte noch eine weitere schicksalhafte Begegnung: er traf den Hirschenwirt Karl Gebhardt aus Steinen. Er wollte den Flüchtlingen praktisch helfen und stellte Wiesen in der Neumatt  als Bauland zu Verfügung. Weiteres Gelände konnte mit Unterstützung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft der EKD  günstig erworben werden. Hauptsächlich in Eigenleistung wurden bis 1951 13 Doppelhäuser fertiggestellt.

Als Pfarrwohnung und Versammlungsraum diente erstmal eine Baracke in der Neumattstrasse. Bald gab es aber ein Abkommen mit der Landeskirche über die Nutzung der Margarethenkirche in Höllstein zur Nutzung für Gottesdienste. 1953 konnte auch mit dem Bau eines Pfarrhauses begonnen werden. Die Gemeinde fühlte sich wohl in Steinen und dachte über weitere Verbesserungen nach. Es kam die Idee eines eigenen Gemeinderaums auf, der eventuell  auf dem Grundstück hinter dem Pfarrhaus gebaut werden könnte. Ganz mutige träumten sogar von einer eigenen Kirche. 1962 konnte die Christuskirche mit einem integrierten Gemeinderaum eingeweiht werden. 2011 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt und 2012 konnte das 50. Kirchweihjubiläum gefeiert werden.

 

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